Damals…
Der Gärtner von Turgi war zugleich Friedhofgärtner und Totengräber.
Für das Ausheben und wieder zuschütten eines Grabes erhielt er damals pauschal 17 Franken. Da er mit dieser Bezahlung nicht mehr zufrieden war, fragte er bei der Gemeindekanzlei nach, ob er eine höhere kostendeckende Abgeltung dafür erhalten könne.
Die Antwort der Gemeinde lautete wie folgt: „17 Franken für die Arbeit ist gut bezahlt. Dieser Lohn sei ja ein Zusatzlohn, denn die Pflanzen in der Gärtnerei wachsen schliesslich auch wenn der Gärtner nicht vor Ort sondern auf dem Friedhof ist.“
Die Bevölkerung von Turgi war halb katholisch und halb reformiert. Dies zeigte sich auch im Gemeinderat. Für die anstehenden Gemeinderatswahlen war auch Herr Weiss aufgestellt worden. Wäre Herr Weiss gewählt worden, wäre das paritätische Verhältnis im Gemeinderat gestört worden. Daraus erfolgt ein Flugblatt mit folgendem Text: Rot ist Rot, Blau ist Blau aber Weiss ist Schwarz.
Bauernhaus an der Limmat
Das alte Bauernhaus der Spinnerei konnte die Gemeinde kaufen. Weitsichtige GemeinderätInnen unterstützten einige Bürger um das Bauernhaus für die Bevölkerung, die Vereine und die Jugend bereitzustellen. Der Kredit wurde bewilligt und das Haus umgebaut. Es wurde ein Wettbewerb gestaltet, welchen Name das Haus tragen sollte.
Vorschläge:
- Alternative Jugend: Multikulti
- Konservative Kreise: Bauernhaus an der Limmat
- Alternative Jugend: Bali (Kürzel von Bauernhaus a. d. L.)
Der Gemeinderat entschied sich für den „braven“ Namen.
Auf der geschützten Wiese unterhalb dem Gut war die Grundwasserfassung von Turgi. Als sich Turgi der Grundwasserfassung von Untersiggenthal anschloss, wollte die Gemeinde das Grundstück in die Bauzone geben. Einige Bürger sammelten Unterschriften gegen die Umzonung. Die nötigen 10 Prozent an Unterschriften waren schnell gesammelt und es gab keine Bauzone. Später konnte die Gemeinde das ganze Grundstück mit dem Gebäude der jetzigen Tagesstrukturen für lediglich 50‘000 Franken der ABB abkaufen.