Die IG Turgi, ein politisches Gegengewicht
Die Interessengemeinschaft Turgi oder einfach die IG hatte ein kurzes, aber bewegtes Leben. Gegründet von einem Häuflein engagierter Turgemer und Turgemerinnen, die sich durch die Bürgerliche Vereinigung Turgi (BVT) nicht vertreten sahen, sich aber parteipolitisch weder der SP noch den Grünen zugehörig fühlten.
Ein von Isabelle Buholzer eingebrachter und durch die Sommergemeinde 2012 angenommener Antrag hatte die Entstehung der IG in Gang gebracht. Darin wurde der Gemeinderat aufgefordert, für einen besseren Unterhalt der Grünanlagen und kulturellen Denkmäler zu sorgen. Kurz darauf fand die Gründung statt, rechtzeitig vor der Ersatzwahl in den Gemeinderat vom September. Ganz knapp – es fehlten 39 Stimmen – verfehlte die Kandidatin der IG die Wahl.
In einem weiteren Geschäft im gleichen Jahr setzte sich die Gemeindeversammlung gegen den bürgerlich dominierten Gemeinderat durch. Der Antrag von der SP, den traktandierten Lehrerhaus-Verkauf abzulehnen, erhielt an der Gemeindeversammlung breite Unterstützung und wurde angenommen.
Da im folgenden Jahr Erneuerungswahlen in den fünfköpfigen Gemeinderat anstanden, war wiederum Gelegenheit für die IG, Kandidatinnen zu stellen. Bei Abstimmungen und Wahlen zeigte sich immer wieder, dass über 40 Prozent der Turgemer und Turgemerinnen nicht bürgerlich stimmten. Daher sah sich die IG mit zwei Kandidierenden auch legitimiert.
Immerhin eine Kandidatin wurde gewählt, somit war die IG im Gemeinderat vertreten. Das reichte aber nicht aus, um im bürgerlich geprägten Gremium einen Ausgleich zu schaffen. Darüber hinaus wurde ihr, wie sich herausstellte, die Mitwirkung nicht leicht gemacht.
Die IG zählte rund 50 Mitglieder und wurde von einem Kernteam geleitet, dem zuletzt Isabelle Buholzer, Eva Eliassen und Otmar Ledergerber angehörten. Leider liess sich eine Mehrheit von Mitgliedern nicht zum regelmässigen Austausch bewegen, was sich an den spärlich besuchten Mitgliederversammlungen zeigte.
Im Jahr 2021, die mögliche Fusion mit Baden war durch den Gemeinderat bereits in die Wege geleitet, war die IG am Ende. Das abtretende Kernteam fand keine Nachfolge. Es blieb ihm nichts anders übrig, als einen (blauen) Punkt zu setzen und die IG nach zehn Jahren aufzulösen.
Trotz aller Traurigkeit über das Ende können wir auf eine bereichernde Zeit mit vielen Engagements (siehe Zusammenstellung) und Begegnungen zurückblicken. Wir freuen uns an den kleinen und grösseren Erfolgen, die Turgi über unsere IG-Zeit hinaus zu Gute kommen.